15.08.2002
Guten Tag werte Damen und Herren von Dosenstrom,
mit ausserordentlichem Erstaunen wurde ich auf die von Ihnen dargestellte
Innovationen aufmerksam.
Hat unsere Gesellschaft, die ares Energie-direkt GmbH, im Rahmen
angestrengter und auch erfolgreicher Unternehmungen im Rahmen der
Stromvermarktung für Privatkunden und zu wirklich guten Preisen im
liberalisierten Deutschland etwas mit enormer Kardinalität übersehen -
den Dosenstrom? Das wäre fatal.
Gern möchten wir deshalb in Erwägung ziehen, uns mit Interesse dem Gedanken
zu nähern, Dosenstrom mit in unser Produktportfolio aufzunehmen - halt für
unterwegs. Und, wer ist schon nicht unterwegs?
Deshalb bitten wir Sie freundlichst um ein kleines Disposé zu den sicherlich
von Ihnen bereits untersuchten Möglichkeiten eines Massenvertriebs von
Dosenstrom.
In Erwartung Ihrer interessierten Rückantwort
und mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Holger Zander
Bereichsleiter Vertrieb Innendienst
ares Energie-direkt GmbH
16.08.2002
Sehr geehrter Herr Zander,
mit Aufmerksamkeit beobachtet unser Institut schon seit einigen Jahren
die Aktivitäten Ihres Unternehmens im Privat- und Gewerbekundenbereich.
Als eines der ersten Unternehmen - noch bevor es gelbe oder gar gemixte
Elektrizität zu kaufen gab - boten Sie Leitungsstrom bundesweit an und
bedienten sich dabei der Infrastruktur regionaler und lokaler
Netzbetreiber. Insofern gegenüber den alten Strommonopolen (die heute
alten Wein in neuen Schläuchen mit Namen wie e.on oder Yello anbieten)
als durchaus innovativ zu bewerten, krankt die von Ihnen gewählte
Marktstrategie jedoch an einem Mangel an Konsequenz. Durch ängstliches
Festhalten an der überkommenen Netznutzung bleiben Ihnen die wirklichen
Innovationspotentiale im Energiemarkt des 21. Jahrhunderts
verschlossen.
Symptomatisch für diesen Zustand ist beispielsweise die Tatsache, daß
Ihre Stromtarife immer noch einen sogenannten Grundpreisanteil
enthalten, ein Umstand, dessen anachronistische Lächerlichkeit sich bei
der Vorstellung erweist, man müsse an der Ladentüre eines Edeka-Marktes
Eintritt zahlen, nur um dort einen Sixpack Dosenstrom zu erwerben.
Vor diesem Hintergrund erinnert mich Ihr Interesse an einer ergänzenden
Vermarktung von Dosenstrom "für unterwegs" doch arg an das Gerede der
Elektrizitätswirtschaft von den sogenannten "additiven Energien", womit
man in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts ausdrücken wollte,
daß erneuerbare Energien zwar eine nette Ergänzung seien, aber
"richtige" Energiequellen wie Kohle, Öl, Gas oder Atom eben doch niemals
ersetzen könnten. In ähnlicher Weise schwebt Ihnen offenbar eine
Verwendung von Dosenstrom in einem unbedeutenden Marktsegment vor, um zu
verhindern, daß er sich zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz im
liberalisierten Strommarkt entwickeln könnte.
Wie die Vielzahl mittelständischer Dosenstromabfüller in Europa zeigt,
ist wirkliches Engagement für die Markteinführung des Dosenstroms stets
mit einem konsequenten Verzicht auf einen Leitungsstromvertrieb
verbunden. Sollten Sie eine solche Neuorientierung Ihres Unternehmens
ins Auge fassen, steht Ihnen die Expertise unseres Instituts
selbstverständlich in jeder Hinsicht zur Verfügung. Für die Moderation
der Diskussionsprozesse innerhalb Ihrer Firmenleitung oder auf der
nächsten Hauptversammlung Ihres Unternehmens können wir Ihnen die
Dienstleistungen des Geldfried von Teuerpreis-Instituts
(www.teuerpreis.ixhost.de) vorbehaltlos empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Sauberzweig
Institut für angewandte Dosenstrom-Forschung